Die Geschichte des Zuckerhutes

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Was fällt einem als Erstes ein, wenn man das Wort ‘Zuckerhut‘ hört? Ein Berg in Kanada, eine Insel in Neuseeland, ein Gipfel in Irland? Wahrscheinlich, vor allem wenn es sich um ein geografisches Quiz mit dem Naturwissenschaftslehrer handelt. Aber wir werden nicht in den Abgrund eintauchen oder besser gesagt auf die Spitze der territorialen Begriffe klettern. Das ist nicht unser Gebiet. Dennoch empfehlen wir einen Besuch des Zuckerhuts (Pão de Açúcar) in Rio de Janeiro an der Mündung der Guanabara-Bucht und eine verrückte Fahrt mit der Seilbahn auf die Spitze. Und während der traumhaften Reise und hoch in der Luft, sollte man auch das Gesamtbild des Zuckerhuts ergründen – dessen Geschichte. Dies ist die Geschichte des Zuckers selbst!

Früher wurde raffinierter Zucker zu einem hohen Kegel mit abgerundeter Spitze geformt. Erst im 19. Jahrhundert lernten die Menschen, wie man Zucker als Granulat und Würfel herstellt. Bis zu diesem Zeitpunkt bekam man lediglich ein großes konisches Stück Hartzucker. Das wurde zuerst gekocht, dann filtriert und zum Erhärten in eine Steingut- oder Eisenform gegossen, und danach in einem Ofenraum getrocknet. Überraschenderweise waren die größten Stücke billiger als die kleineren. Letztere seien “extrem teuer wegen der langwierigen Wiederholung des Bleichprozesses” gewesen, wie Wikipedia es ausdrückt.

Die billigsten Stücke wurden Bastarde genannt, der beste Weg, alles Große, Süße und Kostengünstige zu beschreiben. Wie man es dann schafft, zwei Teelöffel mit Zucker für seine Tasse Kaffee zu machen, ist eine andere Geschichte:

Dafür benötigt man ein spezielles scherenförmiges Werkzeug namens Zuckerspalte. Dieses Werkzeug hatte scharfe Klingen, die mit Gewalt aus dem großen Stück Zucker kleine schnitten. Das ist Vergangenheit. Wenn man aus irgendeinem Grund die guten alten Tage wiederbeleben möchte, dann nimmt man ein Pilsnerglas und 350 g / 1 ¾ Tassen weißen Kristallzucker. Mit 2 TL Wasser mixen, um die Konsistenz von feuchtem Sand zu erhalten. Diese Mischung in das Pilsner-Glas geben, wobei man sie mit einem Stössel oder einem stumpfen Ende eines Nudelholzes oder was auch immer sich als nützlich erweist, stampft. Dann ein quadratisches Stück Pergamentpapier auf die Küchentheke legen. Das Glas umgedreht auf das Papier stellen und den Zuckerhut aus dem Glas klopfen. Die Masse sollte als Zuckerkegel auf der Theke stehen bleiben. Nun muss man diesen eine Woche ruhen lassen, sodass er gut trocknet und aushärtet. Und fertig ist der schöne feste Block altmodischen Zuckers, der den Morgenkaffee zu etwas ganz Besonderem macht!

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