Fermentiertes Essen, was ist dran?

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Fermentiertes Essen ist heutzutage in aller Munde. Was ist dran an diesem “Hype”? Ich habe mich mal etwas vertiefter mit diesem Thema auseinander gesetzt und gelernt. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Meine Oma war eine einfache Bauersfrau. Sie hat praktisch alles selbst zubereitet. So erinnere ich mich, wie sie Sauerkraut im grossen Fass eingelegt hat oder frische Gurken aus ihrem Garten einmachte.

Nahrung möglichst lange haltbar machen, war die Devise (damals war Superfood noch Standard). Meine Grosseltern lebten ein einfaches Leben und waren grösstenteils Selbstversorger, dies fasziniert mich noch heute. Auch fermentiertes Essen fasziniert mich und zwar aus gesundheitlichen Aspekt. Fermentierte Lebensmittel, welche mit probiotischen Milchsäurebakterien verarbeitet wurden, leisten einen wertvollen Beitrag zu unserem Verdauungssystem.

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Hast du gewusst, dass sich 80% unseres Immunsystems im Darm befinden?

Unser Darm gehört zu den wichtigsten Organen unseres Körpers und wird sogar als zweites Gehirn bezeichnet. Der Darm ist Zentrum unseres Körpers. Er hat die grösste Fläche all unserer Organe und ist besiedelt von Billionen von Mikroorganismen, die weitaus mehr Aufgaben übernehmen als “nur” die Verdauung. Unser Darm produziert nebst der Verarbeitung von Nahrung zudem Vitamine, Hormone und Enzyme. Er ist “Ausbildungsstätte” für Abwehrzellen und ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Je mehr “gute” Bakterien unsere Darmflora enthält, desto gesünder ist unser Darm. So kann er besser wichtige Nährstoffe aufnehmen und wird resistenter gegen Schadstoffe.

Die Darmgesundheit wird auch mit unserer Psyche und der Gehirnfunktion in Verbindung gesetzt. Studien zeigen Zusammenhänge zwischen einem geringen Gehalt an “guten”Bakterien und Angstzuständen, Depressionen und erhöhten Stresshormonen. Naheliegend also, dass wir unsere Darmflora gesund halten sollten!

Darmgesundheit, wie?
Gute Bakterien nennen wir Probiotika (gruech. Pro = für, bio= Leben). Probiotika sind beispielsweise Laktobazillen, Bifidobakterien, Hefepilze und Enterokokken. Sehr bekannt sind Bifidobakterien aus Bifidus-Joghurt und Milchsäurebakterien, welche in fermentierten Produkten vorkommen.

Beliebte fermentierte Lebensmittel:
Sauerkraut, Tempeh, Sauergemüse, Brot (Sauerteig), Miso, Tofu, Natto, Kombucha, Tee (zB Schwarz- & Grüntee). Durch den Fermentationsprozess werden Lebensmittel nicht nur länger haltbar gemacht sondern es werden Vitamine, Enzyme und weitere Stämme von Probiotika gebildet.

Einmal ist keinmal!
Verzehren wir regelmässig Produkte mit den darin enthaltenen Kleinstlebewesen, können diese unseren mikronischen Stamm nützlich unterstützen. Lactobazilen können eine intakte Darmbarriere stärken, was mit dem verringerten Eindringen unerwünschter Bakterien in unser Blutsystem einhergeht (Entgegenwirken gastrointestinale sowie entzündliche Erkrankungen). Allerdings helfen nicht alle probiotischen Lebensmittel allen Konsumenten. Das Produkt über mehrere Tage hinweg regelmässig verzehrt werden, um eine Veränderung anzukurbeln. Unsere Darmbesiedlung ist ein Unikat! Weshalb nicht jede Person gleichermassen von fermentierten Lebensmitteln profitiert.

Alternative?
Wenn dir der Gedanke an “vergorenes Essen” irgendwie den Appetit verdirbt gibt es eine Alternativvariante: Präbiotika! Präbiotika sind Ballaststoffe, von denen wir rund 30g täglich zu uns nehmen sollten (Artischocken, Chicorée, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Flohsamen, Süsskartoffeln etc.). Präbiotika ist sozusagen die Nahrung von Probiotika, also der “guten” Bakterien, welche dadurch genährt werden und deren Wachstum gefördert wird. Mir fällt es einfacher, wenn ich nicht nur einen Teller Sauerkraut vor mir habe. Sauerkraut lässt sich prima kombinieren, momentan zum Beispiel mit Kürbis!

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