Milchprodukte – Fluch oder Segen?

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Während die Lebensmittelindustrie und Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens die Vorteile von Milchprodukten loben, werden gleichzeitig von anderer Seite die kommerziellen Ziele dieser Unternehmen angeprangert und auf die Gefahren des Trinkens von Milch hingewiesen.

Um diese Ansicht zu unterstützen, weisen sie darauf hin, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das nach der Kindheit weiterhin Milch konsumiert, und dann erst noch von anderen Tieren produzierte Milch! Aber ist dies das ultimative Argument? … Nicht wirklich. In der Tat wäre es nicht das erste Mal, dass sich Menschen von anderen Tierarten unterscheiden. Also sind wir wieder am Anfang gelandet. Eines ist jedoch sicher. Es gibt viele Kontroversen!

In diesem Artikel werde ich versuchen, einige Antworten zu geben, um die Situation zu klären und festzustellen, ob das Konsumieren von Milchprodukten für deine Gesundheit gut oder schlecht ist.

Milch und Kalzium

Gemäss den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation benötigt eine gesunde erwachsene Person ungefähr 1’000 mg Kalzium pro Tag, ein Mineral, das für die Entwicklung von Knochen und Zähnen unerlässlich ist.

Milchprodukte gehören zusammen mit Tofu zu den besten Kalziumquellen in unserer Ernährung. Aufgrund ihres hohen Kalziumgehalts wird generell empfohlen, zwei bis drei Portionen pro Tag zu sich zu nehmen (siehe dazu beispielsweise die Schweizer Ernährungspyramide).

Obwohl der Milchkonsum manchmal als die Ursache für mehrere negative Auswirkungen auf die Knochen kritisiert wird, gibt es meines Wissens keine schlüssigen Beweise dafür, dass Milchprodukte die Knochengesundheit negativ beeinflussen (siehe Studie).

Milch mehr als nur Kalzium

Der Wert von Milchprodukten geht jedoch weit über Kalzium hinaus. Milch ist eine gute Proteinquelle (3,2 g), Vitamin D (das die Aufnahme von Kalzium fördert) und Vitamin B12.

Natürlich sind nicht alle Milchprodukte gleich. Beispielsweise kann die Fettmenge zwischen verschiedenen Produkten (Vollmilch oder Magermilch, Käse usw.) erheblich variieren.

Wenn wir über Milch sprechen, sollten wir auch an fermentierte Produkte denken (Joghurt und Kefir), die Probiotika enthalten, die Bakterien, die unsere Darmflora stärken und viele Vorteile bringen.

Milch ist jedoch nicht für jeden geeignet

Milch enthält auch etwa 5 g Kohlenhydrate, die auch als Laktose bezeichnet werden. Als Kind produzieren wir ein Verdauungsenzym namens “Laktase”, das es uns ermöglicht, Laktose abzubauen und zu neutralisieren. Aber als Erwachsene produzieren die meisten von uns dieses Enzym nicht mehr. Es wurde festgestellt, dass fast drei von vier Erwachsenen weltweit nicht in der Lage sind, Laktose zu verdauen (siehe Studie). In Europa ist die Zahl jedoch niedriger (etwa 20 % statt 75 %). Dies ist als Laktoseintoleranz bekannt (zu unterscheiden von einer Laktose- oder Milchprotein-Allergie).

Menschen, die Milch nicht vertragen, können manchmal fermentierte Produkte (Joghurt) oder Produkte aus Ziegen- oder Schafsmilch konsumieren, die im Allgemeinen besser verdaulich sind als Kuhmilch.

Fazit

Wir können sehr unterschiedlich auf Milchprodukte reagieren. Es ist daher schwierig, sie als gesund oder ungesund einzustufen. Solltest du eher zu den Menschen gehören, die hier unsicher sind, rate ich dir, im Falle eher auf Milchprodukte zu verzichten. Du findest alle benötigten Kalzium-, Protein- und Probiotika-Mengen auch in anderen Lebensmitteln.

Aber vielleicht tolerierst und schätzt du Milchprodukte. In diesem Fall kannst du sie weiterhin konsumieren, um ihre Vorteile zu nutzen, da es bislang keinen schlüssigen Beweis für das Gegenteil gibt. Höre aber trotzdem auf deinen Körper. Wenn du nach dem Verzehr von Milchprodukten bestimmte Reaktionen (Verdauungsprobleme) bemerkst, empfehle ich dir, diese Lebensmittel einige Tage lang vollständig wegzulassen, um festzustellen, ob sich die Symptome bessern, um dann die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen.

Schliesslich ist die dritte und letzte Option, dass du intolerant oder allergisch bist. Hier stellt sich keine Frage! In diesem Fall kannst du die vielen heute auf dem Markt erhältlichen alternativen Produkte nutzen und gleichzeitig auf die Qualität dieser Produkte achten, die häufig einen Zuckergehalt aufweisen, der weit über dem vernünftigen Wert liegt.

Ich persönlich bevorzuge natürliche Alternativen wie Soja, Chia oder Mohn, die alle ausgezeichnete Kalziumquellen sind.

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