Der Anblick einer rotfleischigen Orange mag dir ungewöhnlich vorkommen. Bei den Sizilianern sind «Blut»-Orangen jedoch weit verbreitet.
In der Zusammensetzung einer Blutorange gibt es nichts Künstliches. Und die Andeutung, dass normale Orangen mit Granatäpfeln gekreuzt werden, um den purpurroten Farbton und den einzigartigen herben Geschmack zu erreichen, ist lediglich ein Mythos.
Das Geheimnis hinter der roten Farbe der Blutorangen
Die Lösung dieses Rätsels liegt in der Kombination mehrerer Faktoren: kühle Temperaturen in der Nacht und sonniges und trockenes Wetter am Tag.
Diese Formel fördert die Produktion des dunkelroten Pigments Anthocyanidin in Pflanzen. Dasselbe Pigment ist dafür verantwortlich, dass sich die Blätter im Herbst verfärben, Äpfel rot, Weintrauben lila – und einige Orangenarten purpurrot werden.
Blutorangen brauchen ein bestimmtes Klima
Da die richtigen Wetterbedingungen für die Anthocyanidinproduktion von grösster Bedeutung sind, ist es logisch, dass sich die rotfleischigen Orangen auf natürliche Weise nur in einigen geografischen Gebieten entwickeln. Die süditalienische Insel Sizilien ist bekanntermassen eine dieser Regionen.
Während Blutorangen auch in Spanien, China und Pakistan angebaut werden, ist Italien immer noch der grösste Exporteur von Blutorangen, da sich das südliche mediterrane Klima für diese besondere Frucht am besten eignet.
Abgesehen von der intensiveren Farbe profitieren Blutorangen von zusätzlichen antioxidativen Eigenschaften, die im Anthocyanidin-Pigment eingeschlossen sind. Diese Art von Orange soll auch leichte Himbeeruntertöne haben, was eine alternative Geschmackspalette zu den üblichen orangefarbenen Verwandten schafft.
Die drei hervorstechenden Arten von Blutorangen
Zu den beliebtesten Blutorangensorten gehören Tarocco, Sanguinello und Moro. Die ersten beiden Sorten sind süss und saftig, während die Letztere eine atemberaubende und intensive Pigmentierung und einen angenehm herben Geschmack hat.
Blutorangen werden häufig austauschbar mit normalen Orangen verwendet. Sie bringen einen Farbtupfer und einen subtilen alternativen Geschmack. Entsafte oder koche sie zu Marmelade und Eingemachtem, garniere und dekoriere alles, von Fleisch- oder Geflügelgerichten bis hin zu Käsekuchen und Cocktails. Wohin du Blutorangen auch bringst, sie werden zum Party-Hit.
Prägnanter Blutorangengenuss
Probiere dieses Blutorangensorbet-Rezept, das ohne Eismaschine und mit nur 3 Zutaten schnell zubereitet werden kann.
- Stell eine Pfanne mit 250 g / 1 Tasse Wasser auf eine Herdplatte mit niedriger bis mittlerer Hitze und füge 200 g / 1 Tasse Zucker hinzu. Köcheln lassen, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.
- Stell den Sirup beiseite und lass ihn abkühlen.
- In der Zwischenzeit etwas Blutorangenschale abreiben, um etwa 1 EL Schale zu erhalten.
- Press 2-3 Blutorangen aus, um 250 g / 1 Tasse Blutorangensaft zu erhalten.
- Mische den Saft und die Schale mit dem abgekühlten Sirup, den du zubereitet hast.
- Giess die Mischung in einen Behälter und stell diesen für 2-3 Stunden in einen Gefrierschrank. Achte darauf, die sich im Sorbet bildenden Eisklumpen jede Stunde umzurühren und zu zertrümmern. Du kannst dem Sorbet auch 1 EL Champagner hinzufügen, damit es nicht zu einem Eisblock wird.
Dank seiner spritzigen Frische kann Blutorangensorbet zwischen den Gängen zur Reinigung des Gaumens oder als Leckerbissen am Ende des Essens serviert werden.