Bis zu einem ganzen Monat Lebensmitteleinkäufe ohne Supermarkt tätigen und dadurch kleine, lokale Produzenten unterstützen. Genau das ist die Herausforderung, die von „En Vert Et Contre Tout“, gegründet von Leïla Rölli, ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Initiative ist vorrangig, für einige Tage oder besser noch einen Monat (oder länger) Umverpackungen zu vermeiden, die Entfernung zwischen Produktionsort und Verbrauchsort zu verringern und den eigenen Verbrauch zu überdenken.
Dieser Artikel wurde zuerst auf französisch von unserer Kollegin Nadia Hirschi veröffentlicht und wurde aufgrund von sehr positivem Feedback hier auf deutsch zusammengefasst. Das französische Original find Sie hier.
Der Februar ist für viele Produzenten umsatzseitig ein sehr schwacher Monat, insbesondere für kleine, handwerklich tätige Berufsgruppen wie z.B. Bäcker. Gibt es eine Möglichkeit, kleine und authentische Produzenten zu unterstützen, sich dabei besser zu ernähren und gleichzeitig weniger Geld und Nahrungsmittel zu verschwenden? JA! Genau darum geht es „En Vert Et Contre Tout“. Nachdem die vorangegangen zwei Aktionen ein voller Erfolg waren, der sich bis über die Schweizer Grenzen hinaus nach Frankreich und Belgien verbreitete, ist die dritte Ausgabe unter dem Hashtag #fevriersanssupermarche im Februar 2019 wieder da.
Eine Herausforderung, eine Gemeinschaft
“En Vert Et Contre Tout” hat zahlreiche Facebook-Gruppen gegründet, um Fragen zur Aktion zu beantworten, Tipps und Tricks auszutauschen, sowie neue Geschäfte und Produzenten vorzustellen. In jeder Region gibt es eine Facebook-Gruppe – regional ist eben alles!
Dies sind einige der derzeit aktiven Gruppen:
- Biel
- La Broye
- La Côte
- Fribourg
- Genf
- Berner Jura und Jura
- Lausanne
- Neuchâtel
- Nord-Vaudois
- La Riviera
- Wallis
- Val-de-Travers
- Zürich
Wie begann die „Bewegung ohne Supermarkt“?
2007 – Die Dailymail lässt drei ihrer Journalisten 40 Tage ohne Supermarkt absolvieren. Ihr Fazit: Die Probanden kauften nur bei kleinen Produzenten und gaben weniger Geld aus
2016 – Die Öko-Journalistin des „Le Figaro“, Mathilde Golla, nimmt die Herausforderung an, 40 Tage lang keinen Fuß in einen Supermarkt zu setzen… und das im Herzen von Paris. Ergebnis? Sie verlängerte auf 100 Tage! Mathilde Golla wird, motiviert duch ihre positiven Erfahrungen, “100 Tage ohne Supermarkt” veröffentlichen.
2017 – „En Vert Et Contre Tout“ lanciert die Aktion „février sans supermarché“ („Februar ohne Supermarkt“) zum ersten Mal. 2018 wurde die erfolgreiche Aktion mit Arbolife als neuem Partner wiederholt und 2019 erneut von engagierteren Fans wie „SortezToutVert“ oder „Lausanne en Vrac“ unterstützt.
Wo kann jeder von uns beginnen?
Einen ganzen Monat ohne Supermarkt auszukommen kann zunächst unmöglich erscheinen, aber es ist leichter als gedacht! Zum Beweis hier fünf einfache Schritte, um die Aktion “einen Monat ohne Supermarkt” Realität werden zu lassen:
- Kaufen Sie direkt beim Produzenten, z.B. bei einem richtigen Bäcker.
- Kaufen Sie nur das, was Sie brauchen.
- Verwenden Sie möglichst viel (am besten alles) von frischen Lebensmitteln
- Kaufen Sie in „unverpackt-Läden“
- Ersetzen Sie Einmalartikel durch langlebiges, wie zum Beispiel Trinkflaschen aus Glas oder Metall
In eigener Sache: Kaufen Sie doch regionale Produkte einfach online!
Durch den Kauf bei lokalen Produzenten und Handwerksbetrieben unterstützen und erhalten Sie Know-how und Traditionen. Das funktioniert ganz hervorragend ohne Supermarkt! Plattformen wie z.B. Farmy.ch bieten auch für vielbeschäftigte Personen eine breite Auswahl von authentischen Produkten von kleinen und lokalen Produzenten an. Warum das so praktisch ist?
● Sie bestellen Ihre Lebensmittel aus dem Büro oder von Ihrer Couch aus und erwarten Ihre Lieferung bequem zuhause
● Sie haben Zugang zu aussergewöhnlichen Qualitäts-Produkten, ohne nach einem langen Arbeitstag lange Strecken zurücklegen zu müssen.
● Sie unterstützen kleine Produzenten, die nur ausserhalb von Supermärkten Absatz für Ihre Produkte finden.
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