Bohnen haben mit Phaseolus vulgaris einen ziemlich irren wissenschaftlichen Namen. Daher die rhetorische Frage: Hat sie jemals jemand in der Geschichte als vulgär bezeichnet?
Dieser komische Witz mag für alle toll klingen, die nicht mit den Grundlagen des Lateinischen vertraut sind. Das lateinische Wort vulgaris mag für unsere Ohren unanständig klingen. Aber es bedeutet in Wirklichkeit “gewöhnlich”, “alltäglich”. Deshalb wird Phaseolus vulgaris auch gemeine Bohne genannt. Sozusagen eine gewöhnliche Bohne für die tägliche Küche.
Bohnen als Kletterer und Kriecher
Diese gemeine Bohne hat eine sehr lange Anbaugeschichte: Menschen aus allen Kontinenten (mit Ausnahme der Antarktis natürlich) bauen sie seit langer Zeit an.
Und wilde Bohnen hatten diese Besonderheit – sie kletterten während des Wachstums in die Höhe. Logischerweise fingen Gelehrte schliesslich an, sie aufgrund ihrer Besonderheit als Kletter- oder Stangenbohnen zu klassifizieren. Aber es gibt auch Bohnen als Kriecher (Feuerbohnen). Sie klettern nicht so gerne wie andere, sie kriechen lieber.
Die vielfältigen Bohnensorten
Es gibt so viele Bohnensorten. Wir könnten einen separaten Blog starten, der nur diesen Gattungen gewidmet ist: Ackerbohnen, Brechbohnen, Wachsbohnen, Strangenbohnen, Buschbohnen, Feuerbohnen, Kidneybohnen. Die Liste ist praktisch unendlich.
Die Vielfalt ist wirklich enorm und die Kochmöglichkeiten sind endlos. Es ist sogar schwierig, eine Bohnensorte für ein Gericht auszuwählen.
Aber warum probieren wir es heute nicht mal mit weissen Bohnen? Sie sind leicht zu finden und einfach zu handhaben. Und das Gericht, für das wir uns entscheiden, heisst Fasolada. Es ist eine griechische Suppe aus trockenen Bohnen, Gemüse und Öl.
Aber ein so einfaches Gericht lässt sich natürlich nicht nur einer Region zuordnen. Ähnliche Suppen gibt es auf der ganzen Welt. Die arabische Version heisst Fasoulia und wird in Syrien, Jemen, Ägypten, Irak und Palästina gekocht.
Mach dich an die Arbeit, es wartet eine köstliche Suppe
500 g trockene weisse Bohnen in einen Topf geben. Fülle ihn mit genug Wasser, um sie zu bedecken, und weiche sie über Nacht ein. Am nächsten Tag abgiessen, gründlich waschen, erneut abtropfen lassen und beiseite stellen.
Jetzt ist es Zeit für das Gemüse. 2 Stangensellerie und 2 mittelgrosse Karotten in 1,5 cm grosse Stücke schneiden. 1 Zwiebel grob hacken und 4-6 Knoblauchzehen in dünne Scheiben schneiden.
Nun stell einen Topf auf den Herd. Die Kochplatte auf mittel-niedrig stellen und etwas Olivenöl hineingeben. Wenn das Öl heiss ist, das Gemüse hinzufügen. 20 Minuten anbraten. Wenn die überschüssige Flüssigkeit verdunstet ist, füge 1 EL Tomatenmark hinzu. Dann 1-2 Minuten unter ständigem Rühren anbraten.
Nimm jetzt die Bohnen in die Hand und gib sie zum Gemüse. Zum Abschmecken 2-3 Lorbeerblätter, etwas Rosmarin und einen Brühwürfel hinzugeben. Alles mit ausreichend Wasser (ca. 2 Liter) bedecken und 60-80 Minuten köcheln lassen. Wirf hin und wieder einen Blick auf die Suppe, falls mehr Wasser benötigt wird.
Nach Ablauf der Zeit die Fasolada mit Salz und Pfeffer würzen. Dann vom Herd nehmen und zusammen mit etwas Feta-Käse, Kalamata-Oliven und einem Stück getoastetem Brot servieren. Noch etwas Chiliflocken und extra natives Öl hinzugeben. Ein schnelles und leckeres Gericht.
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