Der Geschmack der Vergangenheit

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Von Lebkuchen bis hin zu Schokoladensplittern und Haferflocken-Rosinen, glutenfrei, vegan oder zuckerfrei – wir geraten blitzschnell in einen Backrausch, wenn die Weihnachtszeit anbricht. Hast du schon an deine Kinder, Eltern, Nachbarn gedacht – wie wirst du sie während der Festtage versorgen? Hast du deine eigenen Geheimrezepte, oder bastelst du jedes Jahr an etwas Neuem, um deine Backkreativität auszuleben?

Der Ursprung des Backens von Süssigkeiten an den grossen Feiertagen reicht übrigens tief in die Vergangenheit zurück. Wenn wir gerne etwas feiern, lieben wir es, Essen zu teilen. Besonders Süssigkeiten, die als kleine kostbare süsse Geschenke gelten.

Im Mittelalter verbreiteten sich in unserer Region Gewürze wie Muskatnuss, Pfeffer und Zimt. Die Europäer lernten, sie zu lieben, den Geschmack der Gewürze in ihren Gerichten und auch in süssen Zubereitungen sehr zu schätzen. Wenn du nach einem Gebäck-Rezept dieser Zeit suchst, wirst du sicher etwas finden, das stark gewürzt ist. Dazu gehören auch die Kümmel-Butterkekse. Du benötigst 200 g/1¾ Tassen Mehl, 125 g/½ Tasse ungesalzene Butter, 50 g/4 EL Zucker, 3 TL Kümmel, 1/2 TL gemahlenen Zimt, 1/2 TL gemahlenen Piment, 1/4 TL gemahlenen Kardamom, 1/4 TL gemahlenen Ingwer und 1/4 TL Salz. Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Mehl, Zucker und Gewürze in einer kleinen Schüssel vermischen. Dann die Butter mit einem Mixer oder von Hand daruntermischen. Wenn der Teig fest ist, rolle ihn gleichmässig aus, indem du ihn zwischen zwei Stück Pergamentpapier zu einem gleichmässigen Quadrat formst. In gleichmässige Stücke schneiden, auf ein Backblech legen und ca. eine Stunde backen. Geniesse deine gewürzte Keks-Version, bestreue sie mit gemahlenem Zimt und iss dein Gebäck zu einem Tee mit Milch. Oder vielleicht doch zu einem Bier?

Im Europa des 17. Jahrhunderts wurden Kekse als “Kuchen” oder “Durcheinander” (jumbles auf Englisch) bezeichnet. Letzteres könnte eine Transliteration eines persischen Wortes gewesen sein. Sie waren vor allem wegen ihrer festen Konsistenz weit verbreitet, die ihnen half, ihre Form zu bewahren und über lange Zeiträume gut haltbar waren, was für Reisende ein ziemlich wichtiges Merkmal war. Zuerst wurden sie zu Knoten und Zöpfen geformt, dann dünn ausgerollt wie ein normaler Keks. Zucker und Gewürze wurden in grosser Menge hinzugefügt, um sie reicher und duftender zu machen.

Und hier ist das Rezept, das du ausprobieren solltest: Mische 450 g Mehl mit 120 g Zucker, einer halben gemahlenen Gewürznelke, ¼ TL frisch geriebener Muskatnuss und rühre alles um. Füge 180 g Butter in kleinen Stücken hinzu und vermische es mit deinen Händen. Füge dann 1 Eigelb mit 1 EL Rahm und 1 EL süssen Sherry (du wurst es nicht bereuen!) hinzu. Gut umrühren und feuchte und trockene Zutaten zu einem geschmeidigen Teigball kneten. Forme daraus 3 cm kleine Kugeln und tauche die Oberseite in Kristallzucker. Lege die Kekskugeln auf ein mit Pergamentpapier ausgelegtes Backblech und bereite dich auf das Backen vor. Der Ofen sollte auf 180 °C vorgeheizt werden. Und in maximal 15 Minuten kannst du den Geschmack der Vergangenheit geniessen.

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