Schweizer Bienen: Wertvolle Erntehelfer

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Im April und Mai ist Blütezeit für Rapsfelder und Fruchtbäume. Dies bedeutet ein grosses Festessen für die heimischen Bienen. Wie auch du zum Erhalt dieser wichtigen Insekten beitragen kannst, erzählen wir hier.

Die Schweizer Natur ist wunderschön und besitzt zahlreiche tierische Bewohner. Dazu gehören auch die Schweizer Bienen, welche zu Beginn des Frühlings bis vor dem kalten Wintern einen wertvollen Beitrag zur Umwelt und Natur leisten.

Die verschiedenen Bienenarten der Schweiz

In der Schweiz gibt es über 500 einheimischen Bienenarten. Die bekannteste Art ist die Honigbiene Apis mellifera, welche in den weitverbreiteten farbigen Bienenhäuschen lebt und Honig produziert.

So legen die Weibchen der Honigbienen ihre Eier in kleine, oft selbst gebohrte Höhlen. Diese bestehen aus abgestorbenem Pflanzenmaterial oder werden direkt in den Boden gegraben. Danach überwintert das gesamte Volk der Honigbiene im Bienenstock und ist im Frühjahr bereit für die Nahrungssuche und Bestäubung.

Wusstest du, dass der bekannte Begriff Wildbiene sämtliche Bienenarten mit Ausnahme der Honigbiene umfasst? Ausserdem leben Wildbienen meist alleine und nicht in einer Gemeinschaft, wie die bekannten Honigbienen. Deshalb nennt man die Wildbiene auch Solitärbiene. Die harmlosen Hummeln zählen übrigens auch zu den Wildbienen – sie bilden allerdings Völker. Jedoch sind die Hummelgemeinschaften im Vergleich zur Honigbiene eher klein und nur die Königin überwintert. Dennoch bestäuben während der Nahrungssuche sowohl Honigbienen als auch Wildbienen Nutz- und Wildpflanzen und sind somit Teil einer intakten Umwelt.

Betrieb am Einflugsloch

Schweizer Bienen schützen

Der Frühling bietet Schweizer Bienen sehr viel Nahrung. Infolgedessen ist es wichtig, die heimischen Insekten mit der Einhaltung der Anwendungsvorschriften zu schützen. Deshalb appelliert der Bienengesundheitsdienst (BGD) auch in diesem Jahr bis zur neuen Regelung, die bienengefährlichen Insektizide nur im Notfall anzuwenden. Denn die Insektizide Chlorpyrifos, Chlorpyrifos-methyl und Spinetoram sowie mit Fipronil kontaminierte Pflanzenschutzmittel verursachen nachweislich das hiesige Bienensterben.

Es ist dringend notwendig, dass die regionalen Bauern die Anwendungsauflagen (Spe8-Satz) einhalten und wenn möglich auf die schädlichen Insektizide verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, sollten die Produkte bloss am Abend, nach dem Abgang der Bienen eingesetzt werden.

Bienenfreundlicher Balkon und Garten

Nicht nur die Bauern können die heimischen Bienen schützen und ihnen einen artgerechten Lebensraum bieten. Wenn du einen eigenen Balkon, ein Fensterbankbeet oder einen Garten besitzt, kannst du bereits mit wenigen Mitteln den Frischluftbereich bienenfreundlich gestalten.

Denn Honigbienen fliegen fast alle Blüten an. Trotzdem gibt es Pflanzen, welche sie besonders mögen und gerne anfliegen.

So sind auf engem Raum insbesondere Kletterpflanzen wie Wicken und Clematis eine gute Wahl. Ausserdem ist Efeu oder eine von wildem Wein berankte Hauswand bestens für den Speiseplan der schwarz-gelb gestreiften Insekten geeignet. Diese benötigen nicht viel Platz und ziehen Bienen magisch an. Zudem lieben Bienen offene und ungefüllte Blüten. Denn diese gelten als köstliche Nahrung.

Wenn du deinen Balkon bepflanzt, lohnt es sich zudem, verschiedene Blumen und Kräuter mit unterschiedlichen Blühzeiten zu wählen. So geniessen die Bienen vom Frühjahr bis in den später Herbst das reiche Angebot und du kannst dich über die langanhaltende Blütenpracht freuen.

Besonders bienenfreundliche Blumensorten

Regionale Sorten wie Glockenblumen, Aster, Phazelie, Kamille, Sonnenblumen oder Gänseblümchen bevorzugen Bienen in den warmen Jahreszeiten.

Frühblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Veilchen sind eine gute Wahl und gleichzeitig geeignet für Deine Blumenkästen und Pflanzkübel.

Auch Ringelblumen und Rosensorten werden von Bienen gerne angeflogen und gehören zu den essbaren Balkonblumen und ergänzen gleichzeitig deinen eigenen Speiseplan.

Unser Tipp: Es gibt bienenfreundliche Blumensamen, welche bereits gemischt sind. Dadurch fällt die eigene Zusammenstellung weg und macht die Auswahl um ein Vielfaches einfacher.

Geeignete Kräuter pflanzen

Auch Kräuter sind ideal, um Bienen ein vielfältiges Nahrungsangebot zu bieten. Rosmarin, Thymian, Lavendel, Salbei, Schnittlauch und Pfefferminze eignen sich hervorragend dafür. Lässt Du die Kräutertriebe stehen, beginnen diese zu blühen und bieten dank der Pollen und des Nektars reichlich Nahrung.

Wildbienen im Garten

Wenn du einen Garten oder grösseren Balkon besitzt, kannst du seit geraumer Zeit eine Wildbienenpatenschaft erwerben und im eigenen Heim diese bei der Entwicklung begleiten. Dies ist nicht nur besonders spannend und lehrreich, sondern förderlich für die Natur und Umwelt.

Wildbienenhabitat

So verfolgt das Team von Wildbiene und Partner eine innovative Strategie und möchte mit ihrem Angebot und Arbeit aktive Aufklärungsarbeit bieten und den Bestand der Schweizer Bestäuber erhalten.

Deshalb erschaffen sie Wildbienenhabitate, welche du ganz einfach in deinem Garten platzieren kannst. Die sich darin befindende Startpopulation schlüpft bereits nach wenigen Tagen und macht sich auf Nahrungssuche in deinem Garten. Dabei bestäuben die Wildbienen Fruchtbäume im Umkreis von bis zu 300 Metern und tragen einen wichtigen Bestandteil zur Biodiversität bei.

Nach der Paarungszeit bereiten die Weibchen ihre Nester vor und verschliessen diese im Wildbienenhabitat. Darin entwickeln sich die Nachkommen und überwintern bis zum nächsten Frühling. Damit die Bienen artgerecht überwintern können, kannst du das Habitat an Wildbienen und Partner zurücksenden und bekommst im Frühjahr eine neue Bienenpopulation zurück. Dies macht die Bienenhaltung besonders einfach und trägt im gleichen Zug einen wichtigen Teil zur Natur bei.

Imker werden in der Schweiz

Du bist von der Haltung von Bienen fasziniert und möchtest möglicherweise selbst Imker werden? Damit dieses Hobby artgerecht ausgeführt wird, hat BienenSchweiz im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft ein Ausbildungskonzept zur Imkerschulung erarbeitet. Der Grundkurs für Neuimker*innen dauert 18 Halbtage, welche auf zwei Jahre verteilt sind. Nebst den praktischen Arbeiten im Bienenhaus und an den Magazinen wird in diesem Grundkurs ebenfalls das theoretische Wissen vermittelt. Dadurch erhalten Neuimker*innen im Laufe der Ausbildungsjahre eine gute Praxis, sodass Bienen und Imker bestens voneinander profitieren können.

Allerdings ist dieser Grundkurs in der Schweiz nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch ist es äusserst ratsam, diesen zu besuchen. Denn wenn du Bienen hälst, übernimmst du Pflichten und Verantwortung für die Tierhaltung und Lebensmittelproduktion. Bienen fliegen weite Distanzen und können im Falle sogar Krankheiten weitläufig verbreiten. Somit ist die Bienenhaltung nicht nur ein privates Hobby, sondern steht im öffentlichen Interesse.

Folglich müssen sich Imker an gewisse gesetzliche Vorschriften halten und diese beim Aufbau einer Imkerei beachten. Dazu gehört:

  • Die artgerechte Bienenhaltung und die Einhaltung allgemeiner Pflichten als Tierhalter*in
  • Baurechtliche Vorlagen
  • Meldung des Tierverkehrs
  • Führung einer Bestandskontrolle
  • Anwendung von Tierarzeimitteln
  • Einhaltung des Lebensmittelgesetzes

Fazit

Bienen sind für uns Menschen besonders wertvoll und müssen deshalb mit grosser Sorgfalt von uns gepflegt und geschützt werden. Ein bewusstes Miteinander ist unabdingbar und die Voraussetzung, dass uns die fleissigen Tierchen noch lange erhalten bleiben. Jeder von uns kann einen Teil dazu beitragen und bereits mit kleinen Schritten für den Erhalt der Bienen sorgen.

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