Wie du deinen eigenen Gemüsegarten planst

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Gib’s zu: Du wolltest schon immer einmal deinen grünen Daumen auf die Probe stellen. Vielleicht hattest du bis anhin keine Gelegenheit dazu oder willst nun etwas Grösseres in Angriff nehmen?

In diesem Artikel führen wir dich ans Thema Gemüsegarten heran. Genauer gesagt: wie man einen Gemüsegarten plant. Denn dieser Schritt ist unabdingbar, wenn du Fehler vermeiden möchtest, die du später unter Umständen mit viel Aufwand korrigieren musst. Mit unseren Tipps solltest du schon bald erste Erfolge ernten (ja, das Wortspiel war beabsichtigt).

1 Was für einen Gemüsegarten möchtest du planen?

Zuallererst solltest du dir natürlich darüber bewusst sein, was für ein Bedürfnis dein Gemüsegarten erfüllen soll. Möchtest du einfach nur ein paar geliebte Sorten Gemüse als Ergänzung zum Einkauf anlegen? Oder planst du einen Selbstversorger Gemüsegarten?

Selbstverständlich hat der Platz, welcher dir als Gemüsegarten zur Verfügung steht, einen massgebenden Einfluss auf deine Möglichkeiten. Je nach dem, was du anpflanzt, kannst du anzahlmässig zudem mehr oder weniger pflanzen. Herdöpfel, beispielsweise, benötigen weitaus mehr Platz als Radiesli. 

close up of a brussel sprouts
Rosenkohl

Tipp: Man sagt, dass ein Selbstversorger Gemüsegarten für eine Familie mit 4 Personen in der Regel ca. 150 m2 Fläche in Anspruch nimmt.

2 Den Standort für deinen Gemüsegarten festlegen

Sonnigen Standort wählen

Das A und O jedes Gemüsegartens lautet: viel Sonne! Denn diese ist essentiell für das Wachstum deines Gemüses. Dies gilt besonders für Gemüsesorten, welche dazu neigen, Nitrat (ein Nährelement, das der Pflanze durch den Aufbau von Proteinen beim Wachsen hilft) anzureichern. Beispiele hierfür sind etwa Blattgemüse wie Spinat und Rucola, Kohlgemüse oder Wurzelgemüse wie etwa Radiesli und Randen.

Aber Vorsicht: Nitrat kann in grossen Mengen gesundheitsschädlich sein! Deshalb ist ein sonniger Standort umso wichtiger, da dieser die Auslagerung des Stoffes in die Blätter der Pflanze vermindert. 

Genügend Sonne trägt ebenfalls dazu bei, dass dein Gemüse ausreichend Nährwerte bildet sowie einen guten Geschmack entwickelt.

Zu guter Letzt bedeutet ein gut besonnter Standort, dass du fast das ganze Jahr über, von Frühlingsanfang bis zum Herbstende, nutzen kannst, um dein Gemüse anzubauen.

Das richtige Mass an Wind

Ein kleines Lüftchen ist optimal für dein Gemüse. Denn ein sehr windiger Standort hat zur Folge, dass die Erde durch den Wind ausgetrocknet wird. Dies, zusammen mit den niedrigeren Temperaturen, verlangsamt das Wuchstempo deines Gemüses.

Auf der anderen Seite ist ein windstiller Standort ungünstig, da so Schädlinge und Pilze ein leichtes Spiel haben und sich eher verbreiten.

Wann eignen sich Hochbeete?

Neben dem geeigneten Standort ist natürlich auch zu entscheiden, ob du direkt in der Erde pflanzt oder dir Hochbeete anschaffst. Letztere bringen Vor- sowie Nachteile mit sich. Genaueres dazu findest du hier.

Ein Hochbeet ist vor allem dann empfehlenswert, wenn die Erde deines Gartens nicht sehr nahrhaft ist. Ein Hochbeet erlaubt es dir in diesem Fall, Humus und Erde perfekt und individuell auf deine Gemüsesorten angepasst aufeinander abzustimmen.

raised bed, filled with rosmary

Zudem eignet es sich, wenn du wenig Platz hast oder Probleme mit dem Rücken oder den Knien hast. Auch Unkraut musst du kaum jäten.

Schliesslich sind Hochbeete ein deutlich effektiverer Schutz vor Schnecken im Vergleich zu Schneckenzäunen.

Auf dem Balkon anpflanzen?

Dein Gemüse kannst du natürlich auch auf dem Balkon anpflanzen. Beachte hierbei allerdings, dass du mehr Wasser benötigen wirst, da weniger Erde als in einem Garten vorhanden ist und diese daher an der Sonne schneller austrocknet. Hier ist es empfehlenswert, möglichst grosse Pflanzentöpfe zu wählen und die Erde oft via Fingerprobe auf ihre Feuchtigkeit zu überprüfen. Gerade bei Wurzelgemüse wie etwa Fenchel sind hohe Pflanzentöpfe wichtig, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben.

Tipp: Wähle Pflanzentöpfe mit Löchern am Boden, um Staunässe zu vermeiden. Und: Unterteller nicht vergessen!

Auf einem Balkon lässt sich natürlich auch ein Hochbeet einrichten. Dieses ist vor allem dann nützlich, wenn die Sonne etwa durch Betonwände nicht oder zu wenig an dein Gemüse herankommt.

Aber auch hier muss geplant werden: Das Hochbeet darf mitsamt Erde und Gemüse nicht mehr wiegen, als das die Auslastungskapazität deines Balkons zulässt. 

Ausserdem darf das Hochbeet nicht direkt auf dem Boden deines Balkons stehen. Dies ist wichtig, um Staunässe zu verhindern. Denn das Wasser kann hier nicht wie bei einem Garten in der Erde versickern.

3 Pflanzenwahl gemäss vorherrschendem Klima

Bei der Auswahl der Gemüsesorten solltest du natürlich auch aufs bei dir vorherrschende Klima achten. Bei wärmerem Klima stehen dir praktisch alle Möglichkeiten offen. Wenn du allerdings in höheren Lagen wohnst, solltest du bei der Pflanzung von Gemüse, welche wärmeres Klima bevorzugt – beispielsweise Tomaten – ein Gewächshaus in Erwägung ziehen.

close up of green leaves sprouting from soil

Neben einem Gewächshaus bietet es sich auch an, einen bepflanzten Zaun oder eine nicht zu dichte Hecke als Schutz vor starken Winden zu nutzen. Eine Höhe von ca. 120 cm ist hier ideal.

4 Beetflächen und Wege planen

Jetzt, wo du deinen Standort und dein Gemüse gewählt hast, ist es an der Zeit, den Plan deines Gemüsegartens zu erstellen! Die Visualisierung hilft dir nicht nur, einen schnellen Überblick zu erhalten, sondern erlaubt auch ein einfaches Umplanen. Durch diesen Plan erhältst du ausserdem eine erste Vorstellung von der Grösse und Dimension deines Gemüsegartens.

Grundsätzlich solltest du für Folgendes Platz einplanen:

  • die Gemüsebeete
  • Abstellflächen
  • den Kompost

Bei Bedarf kannst du auch Weiteres hinzufügen, wie zum Beispiel:

  • ein Gewächshaus
  • Frühbeete
  • ein Gartenhäuschen
  • einen Brunnen bzw. Wasseranschluss

Wir empfehlen dir, die Plätze für Kompost, Abstellflächen sowie Gewächs- und Gartenhäuser an den Rand deines Gemüsegartens zu legen. Dies ist wichtig, damit sie nicht zu viel Schatten auf dein Gemüse werfen. Dennoch sollten sie natürlich gut erreichbar sein.

Tipp: Grössere Elemente kannst du auf die nördliche Seite deines Gemüsegarten stellen, damit sie möglichst wenig Schatten werden. Der Kompost darf hierbei aber gerne etwas im Schatten liegen, damit er nicht austrocknet.

Falls du einen Wasserzugang direkt bei deinem Gemüsegarten benötigst, dann lege diesen zentral an.

Beete: Anzahl und Grösse

Eine Breite von ca. 120 cm für deine Beete ist ideal. Denn so kannst du dein Gemüse von beiden Seiten her gut erreichen, was für die Pflege und Ernte natürlich wichtig ist. Probiere dies auch gerne einmal in deinem Garten aus, indem du dich hinsetzt und siehst, wie weit deine Arme reichen.

Bei der Länge deiner Beete hast du dafür freie Wahl. Es ist dennoch empfehlenswert, deine Beete betreffend der Grösse einheitlich zu gestalten. Somit kannst du das angebaute Gemüse in deinen Beeten jährlich ohne grosse Umstände ändern. Dies macht daher auch die Fruchtfolge einfacher, da die Art der Mischkultur beibehalten werden kann.

Wege

Deine Beete solltest du so anlegen, dass du noch Platz für Wege dazwischen hast. Hierbei solltest du mindestens einen Hauptweg einplanen, der 1 m breit ist. Dies ermöglicht es dir, beispielsweise mit der Schubkarre durch deinen Gemüsegarten zu gehen. 

Für die kleineren Wege zwischen den Beeten reichen 60-70 cm. Gerade bei Zäunen und Hecken solltest du diesen Abstand ausserdem sowieso einhalten, da hier dein Gemüse nicht so gut wachsen würde. Zudem hast du so noch genügend Platz, um deine Hecke zu schneiden oder deinen Zaun zu pflegen.

Loslegen

Die Theorie steht. Jetzt geht’s ans Eingemachte! Tipps dazu findest du in unserem zweiten Teil. Viel Spass!

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