vom Sterben der Bienen & supernatürlichen Kräften

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eulich habe ich mir (wieder Mal) eine Doku zum Thema: “Honig” angeschaut. Das Thema scheint mich einfach irgendwie zu verfolgen. Vielleicht weil mein Opa Imker war und wir jeweils frisch geschleuderten Honig direkt aus dem Fass schlecken durften. Ich bin so zu sagen mit Bienen aufgewachsen und schon früh wurde uns beigebracht, dass die Bienen die Guten sind. Privilegiert könnte ich es auch nennen. Zu wissen, woher das süsse Gold stammt.

Zuerst sind die Bienen und dann leider auch mein Opa verstorben. Krank waren sie. Und nicht nur die Bienen meines Opas sind verschwunden. Jeden Winter sterben rund 10% der Honigbienenvölker. Dies meist aufgrund von Milben, welche von auswärtigen Bienen eingeschleppt wurden. Je milder der Winter, desto hartnäckiger die Milben. Um die Bienen zu schützen, behandeln die Imker diese jeweils vor dem Winter mit Ameisen- und Oxalsäure. Die Bienenhaltung ist anspruchsvoller geworden, hierfür benötigt es eine fundierte Ausbildung. Schlimmer als den Honigbienen ergeht es aber den Wildbienen. Diese werden nämlich nicht sorgfältig von Imkern gepflegt. Sie sind auf Nahrung angewiesen, sprich ein vielfältiges Angebot an Pollen. Sie gelten als “Gradmesser für eine intakte Umwelt und die Biodiversität”. Je mehr Pestizide eingesetzt werden, umso mehr Wildbienen sterben.

Nur wozu brauchen wir denn überhaupt die Bienen, welche uns gar keinen Honig bringen?

“Keine Bienen mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.” – Albert Einstein (angeblich)

Naja, ich weiss, wir leben im Zeitalter des Fortschritts und die Wissenschaftler würden sich im Falle eines totalen Aussterbens wohl schon etwas überlegen. Trotzdem: Bienen sind wichtig! Wenn deine (wie meine) Liebessprache Blumen sind, dann würde dir spätestens, wenn es keine Wildbienen mehr gibt, etwas fehlen. Was gibt es schöneres, als einen Strauss wilder Feldblumen? Auch könnten wir wohl keine Beeren mehr direkt vom Feld pflücken und das Summen würde verstummen.

Wie können wir helfen, um den Bienen einen besseren Lebensraum zu bieten?

  • Blumenwiesen statt Englischer Rasen: Einheimischer Blumen und Sträucher bieten von Frühling bis Herbst Nahrung für die Bienen und sind auch schön zum Anschauen.
  • Mut zur Unordnung: Extensiv genutzte Flächen mit Nistmöglichkeiten wie Totholz, hohle Pflanzenstängel, leere Schneckenhäuser, etc. sollten auch im Garten erhalten bleiben.
  • Einsatz von Giften vermeiden.
  • Honig aus bienenfreundlicher Landwirtschaft bevorzugen.

In der Schweiz zu leben, ist ein Privileg. Wir wissen woher unser Honig stammt und können es uns leisten, feinsten Schweizer Honig zu kaufen. In den USA sieht’s anders aus. Hier wird gepanschter Honig aus China verkauft. Es steht zwar “Honig” auf der Verpackung, drin ist aber eigentlich gestreckter Honig mit Reissirup (danke Netflix). In den USA besteht eine Übernachfrage an Honig. Nahrungsmittel, wo “Honig” draufsteht, lassen sich besser verkaufen. Würde “Zucker” auf der Müslipakung stehen, wäre die Nachfrage nicht ganz so gross. Eine gekonnte Marketingstrategie. Dem “Honig” werden etliche Wunderwirkungen nachgesagt (anders als Haushaltszucker enthält Honig wichtige Mineralstoffe).

Honig wirkt antibakteriell, antimykotisch und antioxidativ

Honig eignet sich zur Behandlung von kleinen Wunden, Hals- und Hautproblemen, Magen-Darmbeschwerden oder Pilzinfektionen. Er wird seit Jahrtausenden als natürliches Heilmittel verwendet. Im heutigen Zeitalter gilt er als “Superfood”. Ganz besonders der Neuseeländische Manuka Honig. Die Heilkraft des Manuka-Honigs übertreffen jene aller anderen Honige um ein Vielfaches. Seit Jahrhunderten wird er von den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, sowohl innerlich wie auch äusserlich zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Abgesehen vom Manuka-Honig sollten wir darauf achten, dass wir regionalen Honig berücksichtigen.

bio manuka honig

Tips zum Honigkauf:

  • Keinen Honig in Plastikbehältern kaufen. Die darin enthaltenen Weichmacher finden sich letztlich auch im Honig
  • Billig-Honig meiden, Qualität hat seinen Preis!
  • Keinen Import-Honig kaufen, dieser wird in der Regel pasteurisiert (auf mind. 75°C erhitzt) und enthält häufig genmanipulierte Pollen. Ausnahme: Manuka Honig aus Neuseeland
  • Wenn möglich bio-Honig, da hier sehr strenge Richtlinien bestehen was die Bienenhaltung anbelangt

Bio Manuka Honig

Ein kurzer Auszug aus den Richtlinien eines Bio-Betriebes:

  • Das Beschneiden der Flügel der Königin ist verboten.
  • Die Verwendung chemischer Medikamente und Pestizide ist verboten.
  • Im Umkreis von drei Kilometern dürfen im Wesentlichen nur Pflanzen des ökologischen Anbaus und/oder Wildpflanzen stehen. Es dürfen sich dort weder Autobahnen, noch Müllverbrennungsanlagen oder andere schadstoffausstossende Betriebe befinden.
  • Der Standort muss über genügend natürliche Quellen für Nektar, Honigtau und Pollen verfügen sowie über einen Zugang zu Wasser verfügen.
  • Die Bienen werden ausschliesslich in Bienenkästen aus natürlichen Rohstoffen gehalten. Für den äusseren Anstrich müssen schadstofffreie Farben verwendet werden.
  • Eine eventuell erforderliche Zufütterung im Winter findet mit eigenem Honig oder Pollen statt. Nur in Ausnahmefällen darf Bio-Zuckersirup verwendet werden.
  • Zur Honiggewinnung werden nur ungebrütete, rückstandsfreie Waben verwendet.
  • Der Honig wird zu keiner Zeit über 40°C erhitzt.

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