Fenchel ist Teil der grossen Rüeblifamilie, zu der auch andere aromatische Blütenpflanzen wie Wiesen-Kerbel, Kümmel, Sellerie, Koriander und Kreuzkümmel gehören. Weitere Familienzugehörige sind Anis, Sibirische Engelwurz, Asant (Teufelsdreck) und Ajowan (Königskümmel). Die meisten von ihnen geben einen starken Geruch ab, wenn ihre Blätter zerstossen oder zerdrückt werden. So auch Fenchel. Wir lieben ihn für seine federartigen duftenden Blätter und gelben Blüten, aber auch für seine Früchte. Natürlich kennt sie jeder – frische grünliche kleine elliptische Dinger, die sich langsam gelblichbraun färben und nach Lakritz riechen. Aber Moment mal, sprechen wir hier nicht von Samen? Das ist richtig, Du kennst sie vielleicht als “Samen”, aber in Wirklichkeit sind es winzig kleine Früchte mit einem sehr intensiven, süssen anisartigen Geschmack. Die eigentlichen Samen befinden sich im Inneren und sind stark mit der Frucht verbunden – daher die Fehlannahme vieler.
Kommerziell werden die Früchte häufig in “Lang” und “Kurz” unterschieden. Aber wir lieben sie nicht wegen ihrer Länge, sondern wegen ihres Geschmacks. Wir zerstossen einen Teelöffel getrocknete Früchte mit Stössel und Mörser und geben sie in einem Teesieb in heisses Wasser, damit sich das Fenchelaroma entfaltet. Wie Anis wird Fenchel traditionell zu Brot, Kuchen und anderen Backwaren und Desserts hinzugefügt. Aber der Geschmack zeigt sich am besten bei herzhaften Gerichten. Die Küche des Nahen Ostens und Südasiens kann sich ihre traditionellen Gerichte ohne dieses Gewürz nicht vorstellen. In Indien ist es “Panch Phoron” – eine Gewürzmischung, die zu gleichen Teilen aus Bockshornklee, Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, schwarzer Senf und Fenchel besteht. In China ist es das Fünf-Gewürz-Pulver aus gemahlenem Sternanis, Nelken, Zimt, Sichuan-Pfeffer und Fenchel.
Neben Blättern und getrockneten Früchten wird Fenchel auch wegen seiner zwiebelartigen Blattbasis geliebt, die beim Kochen als Gemüse verwendet wird. Es trägt den schönen Namen Florence Fenchel oder Finocchio (falls du Italienisch liebst). Eines der einfachsten und wohlschmeckendsten Gerichte, das dieses geschmackvolle Gemüse verwendet, ist der gehobelte Fenchelsalat. Wie der Name schon sagt, musst du eine Fenchelknolle auf einem Gemüsehobel in hauchdünne Scheiben schneiden und diese dann mit 2 EL gehobeltem Parmesan, 2 EL nativem Olivenöl Extra, 1 EL frisch gepresstem Zitronensaft, etwas gehacktem frischem Thymian oder Petersilie, ein oder zwei Prisen Sumak, Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer vermischen. Dieser Salat ist leicht, kross sowie erfrischend und reizt mit der schönen Säure und dem Pfiff. Damit hast du die perfekte Vorspeise.
Eve Landis
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