Das feine, süsslich-würzige Aroma von Früchten und Gewürzen steigt in die Nase, ein Schluck wärmt das Innere fast so stark wie die Tasse die Hände. Was wäre die kalte Jahreszeit ohne Glühwein! Aber woher kommt der Brauch eigentlich? Und wie gelingt der ultimative Glühwein? Diesen beiden Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund – inklusive Fun Facts.
Glühwein – ein jahrtausendealter Brauch?
Tatsächlich gab es Glühwein bereits in der Antike. Damals schon verfeinerten die alten Griechen ihren Rotwein nämlich mit Gewürzen. Dazu kamen oftmals Kräuter, Honig und Früchte. Der Grund: Der Wein jener Zeit war oftmals sauer und konnte mit diesen natürlichen Zugaben verfeinert werden. Zudem machte der Zucker den Wein länger haltbar.
Okay, Glühwein ist das schon noch nicht ganz. Die Wärme fehlt. Diese kam erst im Mittelalter hinzu, als man den Wein in der kalten Jahreszeit mit einem heissen Stein oder gar einem glühenden Feuerhacken erhitzte.
Ein solch gewürzter Wein wurde damals sogar als Statussymbol angesehen. Es konnten sich nämlich nur Reiche die Gewürze dafür leisten, welche aus fernen Ländern eingeführt wurden. Hinzu kamen neu Pfeffer, Rosenwasser oder Orangenblüten, womit der gewürzte Wein sogar als Allheilmittel galt.
Glühwein wie wir ihn fertig aus der Flasche kennen, gibt es aber erst seit 1956. Dies ist dem augsburgischen Weinhändler Rudolf Kunzmann zu verdanken.
So machst du den ultimativen Glühwein
Rot- oder Weisswein?
Ganz einfach: Das ist Geschmacksache. Es eignet sich nämlich grundsätzlich jeder Wein als Glühwein. In Deutschland gibt es zum Beispiel auch Glühwein aus Apfelwein.
Das ist dir zu vage? Hier sind weitere Anhaltspunkte:
- Wähle Rotweine mit kräftigem Geschmack, zum Beispiel Spätburgunder oder Cuvées.
- Wähle feinherbe Weissweine mit einer fruchtigen bis würzigen Note wie etwa Riesling, Silvaner oder Chardonnay.
- Einzig von im Barrique gereiften Weinen solltest du die Finger lassen: Ihr leicht holziger Geschmack harmonisiert schlecht mit der Süsses des Glühweins.
Du möchtest deinen eigenen Glühwein mit echtem Wein herstellen? Dann probier einmal unser Rezept für weissen Glühwein!
Glühweingewürz vom Feinsten
Wenn du öfters deinen eignen Glühwein machst, lohnt es sich, immer etwas Glühweingewürz vorrätig zu haben. Die perfekte Zusammensetzung dafür ist natürlich Geschmacksache. Gewürznelken, Sternanis, Zimt und Schalen von Zitrusfrüchten wie etwa Orangen oder Zitronen sind aber immer eine gute Grundlage.
Für richtig feines Gewürz kannst du deine Zutaten in einem Mörser fein malen. Die frischen Fruchtschalen vermengst du am besten mit etwas Rohrzucker, so bleiben sie länger haltbar.
Und übertreib nicht mit den Gewürzen! Oftmals ist weniger nämlich mehr. Du willst ja schliesslich nicht deinen guten Wein übertönen.
Die richtige Temperatur
Achtung: Glühwein solltest du nicht über 78 Grad erhitzen! Wenn er heisser wird, verliert er nämlich nicht nur seinen Geschmack, sondern auch seinen Alkohol. Deshalb solltest du deinen Glühwein auch nicht zu oft aufwärmen.
Zudem besteht die Gefahr, dass sich Hydroxymethylfurfural (HMF) bildet. Das ist ein Produkt, das beim Zuckerabbau entsteht und krebserregend sein könnte.
Also: Glühwein nicht kochen und nur kurz erhitzen.
Glühwein fertig kaufen: Darauf musst du achten
Du hast keine Zeit oder Lust, deinen eignen Glühwein herzustellen? Auch gut! Sei dir aber bewusst, dass die meisten Glühweine aus Weinen qualitativ minderwertiger Qualität gemacht und dann mit Unmengen an Zucker, Gewürzen, Aromen und Zusätzen aufgepeppt werden. Leider wird oftmals nicht deklariert, welcher Wein die Basis für einen jeweiligen Glühwein bietet. Achte also bei fertigen Glühweinen unbedingt auf die Zutatenliste!
Besser fährst du mit Glühweinen von Winzern. Diese müssen sich nämlich an strikte Richtlinien halten. So dürfen ihre Glühweine zum Beispiel
- ausschliesslich Trauben des eigenen Weinguts enthalten,
- nicht mit Wasser oder Fruchtsäften gestreckt werden und
- nur natürliche Zuckerstoffe enthalten.
So entstehen wunderbar individuelle, hochwertige Weine, welche oftmals Bio-Qualität haben. Es lohnt sich also durchaus, mehr Geld für einen Glühwein auszugeben. Sieh’ dir gerne auch einmal unsere Auswahl an Weinen an.
Fun Facts zu Glühwein
Und hier haben wir noch ein paar Fun Facts zu Glühwein gefunden, die wir mit dir teilen möchten. Hast du das gewusst?
- Glühwein kommt meistens im Pappbecher daher – aufgrund der Gefahr, dass die Wasserleitungen unter 6 Grad gefrieren und die Gläser so an den Ständen nicht mehr gewaschen werden können.
- Es gibt ein Gesetz, das besagt, Glühwein müsse mindestens 7 % Alkohol enthalten. 14.5 % ist das Maximum. (Ob alkoholfreier Glühwein daher kein Glühwein ist, lassen wir dich entscheiden. 😉)
- Glühweinflecken? Bringst du am besten mit Salz weg, das du einwirken lässt und später abbürstest. Es entzieht dem Stoff nämlich die Flüssigkeit.
Also wir haben jetzt definitiv Lust auf einen Glühwein! Wie steht‘s bei dir?
What do you think?